Reifenwechsel leicht gemacht
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Der saisonale Reifenwechsel gehört zu den wichtigsten Wartungsarbeiten am Auto, die jeder Fahrzeughalter kennt. Zweimal im Jahr heißt es: ab in die Werkstatt oder zum Reifenhändler. Doch wussten Sie, dass der Reifenwechsel auch problemlos in Eigenregie durchgeführt werden kann? Mit dem richtigen Werkzeug und einer systematischen Vorgehensweise sparen Sie nicht nur bares Geld, sondern gewinnen auch wertvolles Know-how über Ihr Fahrzeug. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den Reifenwechsel selbst durchführen können – sicher, effizient und fachgerecht.
Warum Sie den Reifenwechsel selbst durchführen sollten
Der Reifenwechsel in der eigenen Garage oder auf dem Stellplatz bietet mehrere Vorteile. Zum einen sparen Sie die Werkstattkosten, die je nach Anbieter zwischen 30 und 60 Euro liegen können. Bei einer vierköpfigen Familie mit zwei Autos summiert sich das schnell auf über 200 Euro jährlich. Zudem entfallen die oft lästigen Terminvereinbarungen und Wartezeiten, besonders in den Stoßzeiten vor dem Winter oder Frühjahr.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Sie können die Reifen in aller Ruhe auf Beschädigungen und Verschleiß prüfen und den Reifendruck optimal einstellen. Schließlich gewinnen Sie mit jedem selbst durchgeführten Reifenwechsel mehr Sicherheit und Routine – Fähigkeiten, die im Pannenfall Gold wert sein können.
Das benötigen Sie für einen sicheren Reifenwechsel
Für einen reibungslosen Reifenwechsel benötigen Sie einige Werkzeuge und Hilfsmittel. Die Grundausstattung umfasst:
- Einen stabilen Wagenheber hydraulisch (idealerweise mit einer Tragfähigkeit, die dem Gewicht Ihres Fahrzeugs entspricht)
- Einen passenden Radmutternschlüssel für Ihr Fahrzeug
- Einen Drehmomentschlüssel Auto für das präzise Anziehen der Radmuttern
- Unterstellböcke für zusätzliche Sicherheit
- Reifenmontagepaste gegen Festrosten
- Handschuhe zum Schutz der Hände
- Ein Stück Karton oder eine Matte zum Knien
Wer regelmäßig selbst Hand anlegen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung eines kompletten Reifenwechsel Sets, das alle notwendigen Werkzeuge enthält. Die Investition amortisiert sich meist schon nach wenigen Wechseln.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reifenwechsel
Der Reifenwechsel selbst ist gar nicht so kompliziert, wenn Sie systematisch vorgehen. Hier die Anleitung in übersichtlichen Schritten:
1. Vorbereitung ist alles
Bevor Sie mit dem eigentlichen Reifenwechsel beginnen, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen. Parken Sie Ihr Fahrzeug auf einer ebenen, festen Fläche – idealerweise Beton oder Asphalt. Ziehen Sie die Handbremse an und legen Sie bei Automatikgetrieben den „P“-Gang ein, bei Schaltgetrieben den ersten Gang. Dies verhindert ein ungewolltes Wegrollen des Fahrzeugs.
Kontrollieren Sie als nächstes die zu montierenden Reifen auf Beschädigungen und ausreichende Profiltiefe. In Deutschland beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe 1,6 mm, Experten empfehlen jedoch mindestens 3 mm bei Sommerreifen und 4 mm bei Winterreifen für optimale Sicherheit. Ein einfacher Test: Stecken Sie eine 1-Euro-Münze ins Profil – wenn der goldene Rand vollständig verschwindet, ist genug Profil vorhanden.
2. Radmuttern lösen
Bevor Sie das Fahrzeug anheben, sollten Sie die Radmuttern oder -schrauben leicht lösen. Nutzen Sie hierfür den Radmutternschlüssel. Wichtig: Die Muttern nur lockern, nicht vollständig abschrauben! Dies geht am einfachsten, wenn alle Räder noch Bodenkontakt haben und das Fahrzeug stabil steht.
Bei den meisten Fahrzeugen werden die Radmuttern gegen den Uhrzeigersinn gelöst. Falls die Muttern sehr fest sitzen, können Sie mit Ihrem Körpergewicht vorsichtig auf den Schlüssel drücken oder leicht mit dem Fuß nachhelfen. Hartnäckige Muttern lassen sich oft mit einem WD-40 Spray lösen, das Sie einige Minuten einwirken lassen.
3. Fahrzeug anheben
Nun kommt der Wagenheber hydraulisch zum Einsatz. Positionieren Sie ihn an den vom Hersteller vorgesehenen Aufnahmepunkten – diese finden Sie in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs. Heben Sie das Auto nur so weit an, dass das Rad frei dreht und ausreichend Platz zum Abnehmen vorhanden ist.
Nach dem Anheben empfiehlt es sich, einen Unterstellbock als zusätzliche Sicherung zu platzieren. Niemals ausschließlich mit dem Wagenheber arbeiten! Dies dient Ihrer eigenen Sicherheit, falls der Wagenheber nachgeben sollte.
Wie wichtig die richtigen Sicherheitsvorkehrungen beim Reifenwechsel sind, wird auch in unserem Artikel zur Batteriewartung betont – Sicherheit steht bei allen Arbeiten am Fahrzeug an erster Stelle.
4. Rad demontieren und montieren
Jetzt können Sie die gelösten Radmuttern vollständig abschrauben. Bewahren Sie sie sorgfältig auf, damit keine verloren geht. Nehmen Sie das Rad mit beiden Händen ab und stellen Sie es sicher beiseite.
Vor der Montage des neuen Reifens sollten Sie die Auflagefläche am Fahrzeug und an der Felge reinigen. Mit einer Drahtbürste können Sie Rostansätze entfernen. Tragen Sie eine dünne Schicht Reifenmontagepaste auf die Auflageflächen auf, um ein späteres Festrosten zu verhindern.
Setzen Sie den neuen Reifen vorsichtig auf die Radnabe. Achten Sie auf die korrekte Ausrichtung, insbesondere bei gerichteten Reifen, die eine Laufrichtung vorgeben. Diese ist durch einen Pfeil auf der Reifenflanke markiert. Drehen Sie das Rad leicht, bis die Löcher in der Felge mit den Bolzen an der Radnabe übereinstimmen.
5. Radmuttern festziehen
Drehen Sie die Radmuttern zunächst von Hand ein und ziehen Sie sie leicht mit dem Radschlüssel an. Wichtig ist dabei ein gleichmäßiges Anziehen in einer bestimmten Reihenfolge: Ziehen Sie die Muttern über Kreuz an, also nie zwei nebeneinanderliegende nacheinander. Dies gewährleistet, dass das Rad gleichmäßig und zentriert auf der Nabe sitzt.
Senken Sie das Fahrzeug nun wieder ab, bis der Reifen Bodenkontakt hat, aber noch nicht das volle Gewicht trägt. Jetzt kommt der Drehmomentschlüssel Auto zum Einsatz. Stellen Sie ihn auf das vom Fahrzeughersteller empfohlene Drehmoment ein – üblicherweise zwischen 100 und 140 Nm, je nach Fahrzeugtyp. Ziehen Sie die Muttern erneut über Kreuz mit dem korrekten Drehmoment an.
Die Verwendung eines Drehmomentschlüssels ist beim Reifenwechsel unerlässlich! Zu locker angezogene Radmuttern können sich während der Fahrt lösen, zu fest angezogene können Bolzen oder Gewinde beschädigen.
Expertentipps für den perfekten Reifenwechsel
Mit diesen zusätzlichen Tipps wird Ihr Reifenwechsel noch erfolgreicher:
Reifendruck kontrollieren: Überprüfen Sie nach dem Wechsel den Reifendruck aller Räder und passen Sie ihn bei Bedarf an. Die empfohlenen Werte finden Sie in der Betriebsanleitung, oft auch an der B-Säule oder der Tankklappen-Innenseite.
Nachziehen nicht vergessen: Nach etwa 50-100 gefahrenen Kilometern sollten Sie die Radmuttern nochmals mit dem Drehmomentschlüssel kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen. Durch die ersten Belastungen beim Fahren kann sich das Rad noch etwas setzen.
Reifenwechsel dokumentieren: Führen Sie Buch über Ihre Reifenwechsel. Notieren Sie Datum, Kilometerstand und den Zustand der Reifen. So behalten Sie den Überblick über die Lebensdauer Ihrer Reifen und können rechtzeitig Ersatz beschaffen.
Einlagerung beachten: Lagern Sie die demontierten Reifen kühl, trocken und dunkel. Idealerweise hängend oder liegend, gestapelt nur wenn sie auf Felgen montiert sind. Beachten Sie auch die Tipps zur Fahrzeugpflege, die wir in unserem Artikel zur Motorpflege zusammengestellt haben.
Häufige Fehler beim Reifenwechsel vermeiden
Beim Reifenwechsel in Eigenregie können einige Fehler passieren, die Sie unbedingt vermeiden sollten:
Falsche Reihenfolge: Wechseln Sie immer achsweise – also erst beide Vorder- oder beide Hinterreifen. So bleibt das Fahrverhalten ausgewogen.
Radmuttern überdrehen: Ein zu hohes Drehmoment kann Radbolzen beschädigen oder sogar zum Bruch führen. Verwenden Sie stets einen kalibrierten Drehmomentschlüssel Auto.
Unsichere Aufbockung: Ein instabil aufgebocktes Fahrzeug stellt eine ernste Gefahr dar. Verwenden Sie immer Unterstellböcke zusätzlich zum Wagenheber.
Falscher Reifendruck: Kontrollieren Sie stets den Reifendruck nach dem Wechsel. Ein zu niedriger Druck führt zu erhöhtem Verschleiß und Kraftstoffverbrauch, ein zu hoher zu vermindertem Fahrkomfort und ungleichmäßigem Abrieb.
Wann Sie doch den Profi ranlassen sollten
Obwohl der Reifenwechsel eine der einfacheren Wartungsarbeiten am Fahrzeug ist, gibt es Situationen, in denen der Gang zur Fachwerkstatt sinnvoll sein kann:
Bei Runflat- oder Notlaufreifen: Diese speziellen Reifentypen erfordern oft Spezialwerkzeuge und besondere Vorsicht bei der Montage.
Bei Reifensensoren: Moderne Fahrzeuge mit Reifendruckkontrollsystemen benötigen nach dem Reifenwechsel manchmal eine Neukalibrierung der Sensoren, die nur mit entsprechendem Diagnosegerät möglich ist.
Bei Alufelgen: Hochwertige Leichtmetallfelgen sollten mit besonderer Sorgfalt behandelt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Hier kann spezielles Werkzeug erforderlich sein.
Bei unsicheren Umgebungsbedingungen: Wenn Sie keinen festen, ebenen Untergrund zur Verfügung haben oder bei sehr kaltem, nassem Wetter arbeiten müssten, ist die Werkstatt die sicherere Alternative.
Fazit: Reifenwechsel selbst gemacht spart Geld und schafft Wissen
Der Reifenwechsel in Eigenregie ist ein überschaubares Projekt, das mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Werkzeug problemlos gelingt. Neben der finanziellen Ersparnis gewinnen Sie wertvolles Wissen über Ihr Fahrzeug und können flexibel agieren, wenn der saisonale Wechsel ansteht.
Mit den vorgestellten Schritten und Tipps steht Ihrem erfolgreichen Reifenwechsel nichts mehr im Wege. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, arbeiten Sie sorgfältig und achten Sie stets auf Ihre Sicherheit. So wird der nächste Wechsel von Sommer- auf Winterreifen oder umgekehrt zu einer routinierten Angelegenheit, die Sie mit Stolz erfüllt.
Investieren Sie in qualitativ hochwertiges Werkzeug wie einen stabilen Wagenheber hydraulisch und einen präzisen Drehmomentschlüssel Auto – es zahlt sich durch langjährige Nutzungsmöglichkeit und erhöhte Sicherheit aus. Mit einem kompletten Reifenwechsel Set sind Sie bestens ausgestattet und für jeden saisonalen Wechsel gerüstet.







