So geht der Bremsflüssigkeits-Tausch richtig
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Bremsflüssigkeit wechseln: So geht’s richtig

Die Bremsflüssigkeit gehört zu den wichtigsten Betriebsflüssigkeiten im Auto, wird aber häufig bei der regelmäßigen Kontrolle vergessen. Dabei ist sie für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Sie, warum regelmäßige Kontrollen und der rechtzeitige Wechsel der Bremsflüssigkeit lebenswichtig sein können und wie Sie den Bremsflüssigkeitswechsel auch selbst durchführen können.

Warum ist der regelmäßige Bremsflüssigkeitswechsel so wichtig?

Bremsflüssigkeit überträgt die Kraft vom Bremspedal auf die Bremskolben und sorgt so dafür, dass Ihr Fahrzeug zuverlässig zum Stehen kommt. Im Laufe der Zeit nimmt die Bremsflüssigkeit jedoch Feuchtigkeit auf, was ihre Funktionalität beeinträchtigt. Dieser als hygroskopisch bezeichnete Effekt führt dazu, dass der Siedepunkt der Flüssigkeit sinkt.

Bei starker Beanspruchung der Bremsen, etwa bei längeren Bergabfahrten oder sportlicher Fahrweise, kann die Bremsflüssigkeit sehr heiß werden. Enthält sie zu viel Wasser, bilden sich bereits bei niedrigeren Temperaturen Dampfblasen. Diese sind im Gegensatz zur Flüssigkeit komprimierbar, was im schlimmsten Fall zum kompletten Versagen der Bremsen führen kann – ein sogenannter Bremsflüssigkeitsverlust oder „Fading-Effekt“.

Experten und Fahrzeughersteller empfehlen daher, die Bremsflüssigkeit DOT4 alle zwei Jahre zu wechseln, unabhängig von der gefahrenen Kilometerzahl. Diese Faustregel gilt für die meisten Fahrzeuge und sollte unbedingt eingehalten werden. Ein Blick ins Serviceheft Ihres Fahrzeugs gibt Ihnen Auskunft über die genauen Herstellerangaben.

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So erkennen Sie, ob ein Bremsflüssigkeitswechsel fällig ist

Neben dem zeitlichen Intervall gibt es auch andere Anzeichen, die auf einen notwendigen Wechsel der Bremsflüssigkeit hindeuten:

  • Die Bremsflüssigkeit hat eine dunkle, bräunliche Färbung statt klar zu sein
  • Der Füllstand im Ausgleichsbehälter ist unter der Minimum-Markierung
  • Das Bremspedal fühlt sich schwammig an oder hat einen längeren Weg als gewohnt
  • Die Bremswirkung lässt nach, insbesondere bei längeren Bremsmanövern

Um den Zustand Ihrer Bremsflüssigkeit genau zu bestimmen, können Sie einen Bremsflüssigkeit Tester verwenden. Diese günstigen Geräte messen den Wassergehalt und geben Auskunft, ob ein Wechsel notwendig ist. Eine Investition, die sich für jeden Autofahrer lohnt.

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Der Bremsflüssigkeitswechsel in der Heimwerker-Garage

Obwohl der Wechsel der Bremsflüssigkeit ein komplexerer Vorgang ist als beispielsweise ein Ölwechsel, können erfahrene Hobbyschrauber diese Aufgabe selbst bewältigen. Sie benötigen dafür jedoch das richtige Werkzeug und sollten die einzelnen Schritte genau befolgen. Beachten Sie: Bei Unsicherheiten sollten Sie diese sicherheitsrelevante Arbeit einer Fachwerkstatt überlassen!

Für den Bremsflüssigkeitswechsel benötigen Sie folgendes Material:

  • Neue Bremsflüssigkeit (mindestens 2 Liter, je nach Fahrzeug)
  • Ein Bremsenentlüftungsgerät oder eine Hilfsperson
  • Einen Bremsentlüfterschlüssel passend für Ihr Fahrzeug
  • Einen durchsichtigen Schlauch
  • Einen Auffangbehälter für die alte Flüssigkeit
  • Putzlappen und Reinigungsmittel
  • Schutzhandschuhe (Bremsflüssigkeit ist ätzend!)

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bremsflüssigkeitswechsel

Der folgende Ablauf beschreibt den grundsätzlichen Vorgang beim Wechsel der Bremsflüssigkeit. Die genaue Durchführung kann je nach Fahrzeugtyp variieren:

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1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass das Auto auf einer ebenen Fläche steht und sichern Sie es gegen Wegrollen. Öffnen Sie vorsichtig den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters, der sich meist im Motorraum befindet. Achten Sie darauf, dass kein Schmutz hineinfällt.

2. Alte Flüssigkeit abpumpen: Mit einer Spritze oder einem speziellen Absauggerät können Sie einen Teil der alten Bremsflüssigkeit aus dem Behälter entfernen. Pumpen Sie den Behälter aber nicht vollständig leer, um zu verhindern, dass Luft ins System gelangt.

3. Neue Flüssigkeit einfüllen: Füllen Sie frische Bremsflüssigkeit bis zur Maximum-Markierung nach. Achten Sie unbedingt darauf, den vom Hersteller vorgeschriebenen Typ zu verwenden (meist DOT4 oder DOT5.1).

4. Entlüftungsvorgang starten: Beginnend mit dem Rad, das am weitesten vom Hauptbremszylinder entfernt ist (in der Regel hinten rechts), arbeiten Sie sich systematisch vor. Setzen Sie den Entlüfterschlüssel auf das Entlüftungsventil und stecken Sie den durchsichtigen Schlauch darauf. Das andere Ende des Schlauchs führen Sie in den Auffangbehälter, der etwas Bremsflüssigkeit enthalten sollte, damit keine Luft angesaugt wird.

5. Entlüften: Wenn Sie alleine arbeiten, verwenden Sie ein automatisches Entlüftungsgerät. Bei der klassischen Methode mit einer Hilfsperson drückt diese das Bremspedal mehrmals und hält es dann gedrückt. Nun öffnen Sie das Entlüftungsventil, die alte Flüssigkeit fließt aus, und das Pedal sinkt langsam zu Boden. Bevor es ganz unten ist, schließen Sie das Ventil wieder. Diesen Vorgang wiederholen Sie so lange, bis klare, blasenfreie Flüssigkeit austritt.

6. Flüssigkeitsstand kontrollieren: Während des gesamten Vorgangs müssen Sie regelmäßig den Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen. Ein Leerlaufen würde wieder Luft ins System bringen.

7. Vorgang an allen Rädern wiederholen: Führen Sie die Schritte 4-6 für jedes Rad durch, in der Reihenfolge: hinten rechts, hinten links, vorne rechts, vorne links (kann je nach Fahrzeug abweichen).

8. Abschluss: Nachdem Sie alle Entlüftungsventile wieder fest verschlossen haben, füllen Sie den Bremsflüssigkeitsbehälter bis zur Maximum-Markierung auf. Verschließen Sie den Behälter sorgfältig und reinigen Sie eventuell verschüttete Flüssigkeit gründlich mit Wasser – Bremsflüssigkeit greift den Fahrzeuglack an!

Bremsflüssigkeit regelmäßig kontrollieren

Auch zwischen den Wechselintervallen sollten Sie die Bremsflüssigkeit regelmäßig überprüfen. Ein einfacher Blick auf den Ausgleichsbehälter gibt Ihnen Aufschluss über den Füllstand, der stets zwischen Minimum- und Maximum-Markierung liegen sollte. Ein abnehmender Füllstand ohne erkennbare Leckage kann auf verschlissene Bremsbeläge hindeuten, da der Kolben im Bremssattel dann weiter ausfahren muss.

Die Kontrolle der Bremsflüssigkeit sollte mindestens bei jedem Ölwechsel erfolgen, idealerweise aber alle paar Monate. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Bremssystem optimal funktioniert und Ihre Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet ist.

Kosten und Alternativen zum DIY-Bremsflüssigkeitswechsel

Ein Bremsflüssigkeitswechsel in der Werkstatt kostet je nach Fahrzeug und Region zwischen 50 und 100 Euro. Die Materialkosten für den Selbstwechsel liegen deutlich darunter – zwei Liter qualitativ hochwertige Bremsflüssigkeit kosten etwa 15-20 Euro, hinzu kommen einmalig die Kosten für das nötige Werkzeug Bremsflüssigkeitswechsel, falls nicht bereits vorhanden.

Allerdings sollten Sie bedenken, dass es sich beim Bremssystem um eine sicherheitsrelevante Komponente handelt. Wenn Sie sich den Wechsel nicht selbst zutrauen oder nicht über die nötige Erfahrung und das Werkzeug verfügen, ist das Geld für einen professionellen Wechsel gut investiert. Viele Werkstätten bieten zudem Inspektionspakete an, bei denen der Bremsflüssigkeitswechsel bereits enthalten ist.

Fazit: Sicherheit durch regelmäßigen Bremsflüssigkeitswechsel

Die regelmäßige Kontrolle und der rechtzeitige Wechsel der Bremsflüssigkeit sind kein optionaler Luxus, sondern entscheidend für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr. Alle zwei Jahre sollte die Flüssigkeit komplett erneuert werden, um die Funktionsfähigkeit des Bremssystems zu gewährleisten.

Mit dem richtigen Werkzeug, etwas handwerklichem Geschick und der nötigen Sorgfalt können erfahrene Hobby-Mechaniker den Bremsflüssigkeitswechsel auch selbst durchführen. Wer unsicher ist, sollte diese Arbeit jedoch einer Fachwerkstatt überlassen. Denn funktionierende Bremsen sind keine Frage des Geldbeutels, sondern lebenswichtig.

Denken Sie daran: Regelmäßige Kontrollen aller Betriebsflüssigkeiten in Ihrem Fahrzeug sind die Basis für eine lange Lebensdauer und sicheres Fahren. Die Bremsflüssigkeit sollte dabei genauso selbstverständlich überprüft werden wie Motoröl oder Kühlwasser.

+ Wie oft muss ich die Bremsflüssigkeit wechseln und warum ist das so wichtig?
+ Woran erkenne ich, dass meine Bremsflüssigkeit gewechselt werden muss?
+ Kann ich die Bremsflüssigkeit selbst wechseln oder brauche ich eine Werkstatt?
+ Welches Werkzeug brauche ich für den Bremsflüssigkeitswechsel?
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