Motorfrische für heiße Tage
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Ölwechsel bei Sommertemperaturen

Die Sommerhitze bedeutet nicht nur für uns Menschen eine besondere Belastung – auch unsere Fahrzeuge leiden unter den hohen Temperaturen. Ein wichtiger Aspekt der Fahrzeugwartung, der gerade im Sommer besondere Beachtung verdient, ist der Ölwechsel. Die richtige Durchführung eines Ölwechsels bei sommerlichen Temperaturen kann nicht nur die Lebensdauer Ihres Motors deutlich verlängern, sondern auch für bessere Leistung und geringeren Kraftstoffverbrauch sorgen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Ölwechsel im Sommer und wie Sie diesen fachgerecht selbst durchführen können.

Warum der richtige Ölwechsel gerade im Sommer so wichtig ist

Motoröl erfüllt im Fahrzeug mehrere lebenswichtige Funktionen: Es schmiert bewegliche Teile, kühlt den Motor, reinigt ihn von Verunreinigungen und schützt vor Korrosion. Bei hohen Außentemperaturen wird das Öl jedoch stärker belastet. Die Hitze beschleunigt den Alterungsprozess des Öls erheblich, wodurch seine Schmiereigenschaften schneller nachlassen. Ein zu lange hinausgezögerter Ölwechsel kann daher gerade im Sommer fatale Folgen haben.

Während der warmen Jahreszeit arbeitet der Motor ohnehin unter erschwerten Bedingungen. Klimaanlagen, Stop-and-Go-Verkehr in der Urlaubszeit und lange Fahrten bei hohen Temperaturen setzen dem Aggregat zu. Frisches, qualitativ hochwertiges Motoröl synthetisch ist daher der beste Schutz, um den Motor vor übermäßigem Verschleiß zu bewahren.

Die richtige Ölwahl für sommerliche Temperaturen

Nicht jedes Motoröl eignet sich gleichermaßen für den Einsatz bei hohen Temperaturen. Im Sommer ist die Viskosität – also die Zähflüssigkeit – des Öls besonders wichtig. Moderne Motoren benötigen häufig spezielle Leichtlauföle, die auch bei Hitze ihre optimalen Fließeigenschaften behalten. Die Ölbezeichnung, zum Beispiel 5W-40, gibt Aufschluss über diese Eigenschaften.

Die erste Zahl (hier: 5W) bezieht sich auf das Kaltstart-Verhalten, während die zweite Zahl (hier: 40) die Viskosität bei Betriebstemperatur angibt. Für den Sommerbetrieb sollte der zweite Wert nicht zu niedrig sein, damit das Öl auch bei hohen Temperaturen nicht zu dünnflüssig wird. Motoröl 5W-40 ist für viele Fahrzeuge im Sommer eine gute Wahl, aber prüfen Sie unbedingt die Herstellervorgaben in Ihrer Fahrzeugdokumentation.

Moderne Fahrzeuge mit Longlife-Service benötigen spezielle Öle, die für verlängerte Wechselintervalle geeignet sind. Diese sind zwar in der Anschaffung teurer, können aber durch die längere Nutzungsdauer durchaus wirtschaftlich sein.

Ölwechsel selbst durchführen: Die Vorbereitungen

Ein selbst durchgeführter Ölwechsel kann eine erhebliche Kostenersparnis bedeuten. Während in einer Werkstatt schnell 100-250 Euro fällig werden, belaufen sich die Materialkosten bei Eigenleistung oft nur auf 30-80 Euro, je nach Ölqualität und benötigter Menge. Bevor Sie jedoch loslegen, sollten einige wichtige Vorbereitungen getroffen werden.

Zunächst benötigen Sie die richtigen Werkzeuge und Materialien:

  • Das passende Motoröl in ausreichender Menge (Herstellerangaben beachten)
  • Einen neuen Ölfilter, der zum Fahrzeugmodell passt
  • Einen Ölauffangbehälter für das Altöl
  • Einen Ölfilterschlüssel
  • Verschiedene Schraubenschlüssel für die Ölablassschraube
  • Neue Dichtring für die Ölablassschraube
  • Auffangbehälter für die sichere Entsorgung des Altöls
  • Handschuhe und Putzlappen

Alternativ können Sie auch zu einem kompletten Ölwechsel Set greifen, das alle wesentlichen Komponenten enthält. Ein besonderer Vorteil des Ölwechsels im Sommer: Das warme Wetter sorgt dafür, dass das Öl dünnflüssiger ist und somit besser und vollständiger abfließen kann.

Wichtig: Planen Sie für die umweltgerechte Entsorgung des Altöls. Dieses darf auf keinen Fall in der Umwelt oder im Hausmüll landen, sondern muss bei einer Sammelstelle abgegeben werden. Viele Werkstätten oder Recyclinghöfe nehmen Altöl kostenlos entgegen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ölwechsel im Sommer

Haben Sie alle Materialien zusammen, kann der Ölwechsel beginnen. Der beste Zeitpunkt ist, wenn der Motor noch warm, aber nicht mehr heiß ist – so fließt das Öl optimal ab, und Sie vermeiden Verbrennungsgefahr.

1. Fahrzeug vorbereiten: Stellen Sie Ihr Auto auf eine ebene Fläche und ziehen Sie die Handbremse an. Bei Bedarf können Sie die Vorderräder mit Keilen sichern. Lassen Sie den Motor etwa 5-10 Minuten laufen, um das Öl zu erwärmen, schalten Sie ihn dann ab und warten Sie einige Minuten, damit das Öl nicht mehr zu heiß ist.

2. Zugang zur Ölablassschraube schaffen: Bei vielen Fahrzeugen müssen Sie unter das Auto kriechen, um an die Ölablassschraube zu gelangen. Verwenden Sie hierzu einen geeigneten Wagenheber und Unterstellböcke, um das Fahrzeug sicher anzuheben. Die Sicherheit geht immer vor – arbeiten Sie niemals unter einem Fahrzeug, das nur mit dem Wagenheber gesichert ist!

3. Altöl ablassen: Platzieren Sie den Ölauffangbehälter unter der Ölablassschraube. Lösen Sie die Schraube mit dem passenden Schraubenschlüssel und lassen Sie das Altöl vollständig abfließen. Dies kann je nach Öltemperatur und -menge 10-15 Minuten dauern. Bei sommerlichen Temperaturen geht dieser Prozess in der Regel schneller vonstatten als im Winter.

4. Ölfilter wechseln: Während das Öl abläuft, können Sie sich dem Ölfilter widmen. Dieser befindet sich meist gut zugänglich im Motorraum. Mit einem Ölfilterschlüssel lässt er sich lösen. Achten Sie darauf, dass beim Abschrauben noch etwas Öl austreten kann. Bevor Sie den neuen Filter montieren, befeuchten Sie den Gummiring mit etwas frischem Öl – das sorgt für eine gute Abdichtung.

5. Ölablassschraube wieder einsetzen: Nachdem das Altöl vollständig abgeflossen ist, reinigen Sie die Ölablassschraube und setzen einen neuen Dichtring ein. Ziehen Sie die Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment fest – zu fest kann das Gewinde beschädigen, zu locker führt zu Öllecks.

6. Neues Öl einfüllen: Öffnen Sie die Öleinfüllöffnung im Motorraum und füllen Sie die vom Hersteller vorgeschriebene Menge an frischem Öl ein. Verwenden Sie hierzu einen Trichter, um Verschüttungen zu vermeiden. Füllen Sie zunächst etwas weniger als die angegebene Gesamtmenge ein.

7. Ölstand prüfen: Warten Sie einige Minuten, damit sich das Öl im Motor verteilen kann. Prüfen Sie dann den Ölstand mit dem Ölmessstab. Füllen Sie bei Bedarf nach, bis der Ölstand zwischen der Minimum- und Maximum-Markierung liegt. Zu viel Öl kann ebenso schädlich sein wie zu wenig!

Eine ausführliche Anleitung zur allgemeinen Motorpflege finden Sie übrigens in unserem Artikel zur Motorpflege selbst durchführen.

Besonderheiten beim Ölwechsel im Sommer

Der Ölwechsel bei sommerlichen Temperaturen bietet einige Vorteile, bringt aber auch spezielle Herausforderungen mit sich. Zum einen fließt das Öl bei warmen Temperaturen besser ab, was zu einer gründlicheren Entleerung führt. Zum anderen kann das Arbeiten unter dem heißen Fahrzeug unangenehm sein – sorgen Sie daher für ausreichend Flüssigkeitszufuhr und machen Sie regelmäßig Pausen.

Ein wichtiger Tipp: Führen Sie den Ölwechsel idealerweise morgens oder abends durch, wenn die Temperaturen etwas milder sind. Dies macht die Arbeit angenehmer und verringert auch das Risiko, sich an heißen Motorteilen zu verbrennen.

Nach dem Ölwechsel sollten Sie eine kurze Probefahrt unternehmen und anschließend noch einmal den Ölstand sowie die Dichtheit aller Verbindungen kontrollieren. Besonders im Sommer kann es durch die höhere Wärmeausdehnung zu anfänglichen Undichtigkeiten kommen, die sich nach dem Abkühlen möglicherweise wieder schließen.

Häufige Fehler beim selbst durchgeführten Ölwechsel

Auch wenn der Ölwechsel zu den einfacheren Wartungsarbeiten am Fahrzeug gehört, passieren immer wieder typische Fehler, die Sie vermeiden sollten:

Falsches Öl verwenden: Die Einhaltung der Herstellervorgaben bezüglich Ölqualität und Viskosität ist essentiell. Ein zu dünnflüssiges Öl bietet im Sommer keinen ausreichenden Schutz, während zu dickflüssiges Öl zu erhöhtem Kraftstoffverbrauch führen kann.

Ölfilter vergessen: Der Wechsel des Ölfilters gehört zu jedem Ölwechsel dazu. Ein alter, verschmutzter Filter kann das frische Öl schnell wieder verunreinigen.

Falsche Ölmenge: Zu viel Öl kann zu einer Schaumbildung führen, die die Schmierwirkung beeinträchtigt, während zu wenig Öl zu einer unzureichenden Schmierung führt. Halten Sie sich genau an die vorgeschriebene Füllmenge.

Umweltbelastung: Achten Sie auf die fachgerechte Entsorgung des Altöls. Ein Liter Öl kann bis zu eine Million Liter Trinkwasser verunreinigen!

Fazit: Ölwechsel im Sommer – eine lohnende DIY-Aufgabe

Ein regelmäßiger Ölwechsel ist für die Gesundheit Ihres Motors unerlässlich, besonders in den heißen Sommermonaten. Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung können Sie diese Aufgabe problemlos selbst bewältigen und dabei erheblich Kosten sparen. Achten Sie darauf, das für Ihren Motor geeignete Öl zu verwenden und den Ölfilter bei jedem Wechsel zu erneuern.

Die warmen Temperaturen des Sommers bieten ideale Bedingungen für einen selbst durchgeführten Ölwechsel, da das Öl besser abfließt und Sie nicht in der Kälte arbeiten müssen. Mit unserem Schritt-für-Schritt-Guide und den passenden Werkzeugen steht einem erfolgreichen Ölwechsel nichts mehr im Wege.

Denken Sie daran: Regelmäßige Wartung ist der Schlüssel zu einem langlebigen und zuverlässigen Motor. Ein gut gepflegter Motor dankt es Ihnen mit besserer Leistung, geringerem Kraftstoffverbrauch und weniger Reparaturen. Und mit jedem selbst durchgeführten Ölwechsel wächst nicht nur Ihr Erspartes, sondern auch Ihr Wissen über die Technik Ihres Fahrzeugs.

+ Warum ist ein Ölwechsel im Sommer besonders wichtig für mein Auto?
+ Welches Motoröl sollte ich im Sommer verwenden?
+ Was brauche ich alles für einen selbst durchgeführten Ölwechsel?
+ Wie viel Geld spare ich, wenn ich den Ölwechsel selbst durchführe?
+ Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Ölwechsel im Sommer?
+ Wie entsorge ich das Altöl nach dem Ölwechsel richtig?
+ Muss ich beim Ölwechsel auch den Ölfilter wechseln?
+ Wie prüfe ich nach dem Ölwechsel den richtigen Ölstand?
+ Welche Sicherheitsvorkehrungen muss ich beim Ölwechsel beachten?
+ Was sind die häufigsten Fehler beim selbst durchgeführten Ölwechsel?

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